Die freie Bildungsstiftung

Ich bin weder Initiator, noch fester Mitarbeiter der freien Bildungsstiftung. Andererseits hat sich die Zusammenarbeit mittlerweile so vertieft, dass ich sie immer mehr auch als persönliches Arbeitsfeld verstehe, weshalb ich sie hier trotzdem unter "Arbeiten" aufführe.

Die freie Bildungsstiftung stiftet Bildungs- und Begegnungsräume jenseits der staatlich administrierten Trampelpfade. Das heisst aber nicht, dass sie sich mit den Brosamen begnügt, die das Bildungssystem übrig lässt, etwa damit "das Seelisch-Geistige" auch noch beackert wird. Vielmehr eröffnet sie den Raum gerade für die großen Themen, welche die staatlichen Universitäten vorgeblich erforschen, aufgrund ihrer Staatlichkeit jedoch gar nicht fassen können. Ein wahrhafter, um Objektivität bemühter Erkenntnisprozess braucht nämlich notwendig den Boden einer freien und freilassenden Begegnung, innerhalb welcher die individuellen Fähigkeiten des Einzelnen sichtbar werden und ins Gespräch kommen dürfen – ungeachtet seines akademischen Rangs, seiner Herkunft oder sonstiger Bestimmungen. Neue Gedanken erfordern die Ausbildung einer allgemein- menschlichen Kultursphäre, die sich ganz bewusst neben die von Staats- oder Wirtschaftsmacht normierten und unterhaltenen Systeme stellt – gerade auch im Hinblick auf die brennenden Erkenntnisfragen, vor die uns Wirtschafts-, Staats- und Bildungskrise nun stellen.

Begegnung mit Thomas Brunner

Social Web und politische Mitmach-Aktionen erziehen uns immer mehr dazu, unsere Ideen gewissermaßen von uns selbst abzutrennen, und als Phrasen in die vermeintliche "Öffentlichkeit" hineinzurufen. Mit dem Subjekt verschwindet aber auch die Möglichkeit der Tat. In Thomas Brunner habe ich einen Menschen kennen gelernt, der für seine Ideen im wahrsten Sinn des Wortes einsteht. Er erlaubt gewissermaßen erst gar nicht, seine Ideen unabhängig von seiner Person zu sehen, und bloß abstrakt zu nehmen. Dort, wo er über die Notwendigkeit eines freien Geisteslebens spricht, vermittelt er zugleich: ich bin hier, ich geh nicht weg, wenn Du willst, beginnt das Gespräch jetzt. Das heisst, er bleibt gewissermaßen dran an jedem Menschen, dem er begegnet, und ermöglicht so seinem Gegenüber, einen ersten Schritt über die beschauliche Ideen-Betrachtung hinauszugehen, und in einen konkreten Bildungsprozess einzusteigen.

Aufgrund solcher Qualitäten entsteht hier meines Erachtens tatsächlich schon freies Bildungswesen. Denn ein wahrhaft öffentlicher und freier Bildungsraum kann nicht auf Zement gebaut werden. Er kann nur auf konkreten Menschen ruhen, die ihn durch ihr unaufhörliches Bemühen um gegenseitiges Verständnis offen halten. Dazu ist eine neue Verbindlichkeit, und insbesondere auch eine neue Verantwortlichkeit in Bezug auf die eigenen Ideen nötig. Wer sich einen Begriff von einem zeitgemäßen Bildungswesen verschaffen will, dem empfehle ich das Buch Menschenbildung in einer globalisierten Welt aus der Feder der Mit-Gründerin Clara Steinkellner.

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